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Leopold Bosankic

2025-07-27

Die Zukunft von VC: Warum traditionelles Sourcing gegen KI verliert

Erfahren Sie, wie KI Venture Capital transformiert: Vom automatisierten Deal Sourcing über Multi-Agenten-Systeme bis zur Due Diligence. Der Guide für moderne Investoren.

2025-07-27

Einleitung

Der rasante Aufstieg generativer KI führt zu einer explosionsartigen Neugründung von Startups. Die Barrieren, Software zu bauen, sinken gegen Null. Gleichzeitig nutzen diese jungen Unternehmen KI, um Aufgaben wie Content-Erstellung oder Produktentwicklung massiv zu skalieren. Das Ergebnis: Die Menge an Marktaktivitäten wächst exponentiell, und es wird für Investoren zunehmend zur Unmöglichkeit, den Überblick über alle relevanten Entwicklungen manuell zu behalten.

Die Branche steht an einem Wendepunkt. Laut Umfragen nutzen 82 % der PE/VC-Firmen bereits KI-Tools, allerdings geben fast 60 % an, dass sie diese bisher nur minimal oder für einfache Aufgaben einsetzen.

Dieser Beitrag ist ein umfassender Leitfaden, wie KI Venture Capital transformiert. Wir analysieren den Weg vom traditionellen Investor zum "Augmented VC", beleuchten konkrete Use Cases, erklären die technologische Evolution hin zu autonomen Agenten und zeigen, warum die Qualität der Datenbasis über Sieg oder Niederlage entscheidet.

1. Das Strategische Dilemma: Lokales vs. Globales Maximum

Warum ist der Einsatz von KI gerade jetzt unverzichtbar? In der "Old World" des Venture Capitals (ca. 1950–2010) galt: "Your network is your net worth." Deals kamen über warme Intros, und Due Diligence basierte auf Bauchgefühl und Experteninterviews.

Das Problem dabei: Traditionelle Investoren optimieren für das "lokale Maximum". Sie investieren in den besten Deal, den sie sehen. Doch das, was sie sehen, ist durch ihr Netzwerk und ihre menschliche Zeitkapazität begrenzt.

Ein "Data Driven" oder "Augmented VC" hingegen nutzt Technologie, um das "globale Maximum" zu finden – also die objektiv beste Opportunität im gesamten Marktuniversum, unabhängig davon, ob der Gründer zufällig auf derselben Konferenz war.

KI ermöglicht es Fonds, den gesamten Markt ("Full Curve") zu scannen und nicht nur einen winzigen Ausschnitt. Wer heute noch rein manuell arbeitet, konkurriert mit blinden Flecken gegen Algorithmen, die 24/7 den Markt überwachen.

2. Use Cases von KI entlang des Dealflows

KI ist längst mehr als ein Chatbot für E-Mails. Sie hat sich in den Kernbereichen Research, Analyse und Workflow-Automatisierung etabliert. Spätestens seit dem Aufstieg von LLMs (Large Language Models) ist klar, dass KI tief in die Wertschöpfungskette eingreift.

Die Anwendungsfälle lassen sich am besten entlang des klassischen VC-Flows demonstrieren:

Deal Sourcing & Screening

Hier geht es darum, Signale im Rauschen zu finden.

  • Identifikation: KI scannt Handelsregister, GitHub-Repositories, App-Store-Daten und News, um neue Firmen zu finden.
  • Priorisierung: Algorithmen bewerten Startups vorab basierend auf Team-Historie, Web-Traffic-Wachstum oder Hiring-Mustern. 👉 Deep Dive: Alles über Deal Sourcing mit AI.

Due Diligence & Analyse

KI kann in Sekunden Dokumente verarbeiten, für die Analysten Tage bräuchten.

  • Dokumentenprüfung: Analyse von Business Plänen und Pitch Decks auf Konsistenz.
  • Strategie-Check: Kritische Prüfung von Go-To-Market-Strategien durch Simulation von Wettbewerbsszenarien mit speziellen Due Diligence Tools.
  • Red Flag Scanning: Automatisches Erkennen von Risiken in rechtlichen oder finanziellen Unterlagen.

Market Intelligence & Monitoring

  • Trend-Erkennung: KI aggregiert Millionen von Datenpunkten, um Emerging Trends zu erkennen, lange bevor sie in Mainstream-Medien auftauchen.
  • Wettbewerbsanalyse: Erstellung von automatisierten Wettbewerbsanalysen und Radaren (z.B. auch via Google Sheets Skripten für einfache Use Cases), um Bewegungen der Konkurrenz zu tracken.

Operative Effizienz

  • Automatisierung: Von der automatischen Erstellung von Präsentationen bis hin zum Portfolio-Monitoring.

3. Die Daten-Falle: Warum traditionelles Sourcing nicht mehr reicht

Beim Screening verlassen sich viele Venture-Capital-Firmen traditionell auf Datenbanken wie Crunchbase, Dealroom oder PitchBook. Diese Plattformen sind wertvoll, stoßen aber bei spezialisierten VCs und Early-Stage-Strategien an harte Grenzen – insbesondere durch den rasanten Anstieg an Startups.

Das Problem: Latenz und Tiefe

  1. Zeitverzögerung: Daten auf diesen Plattformen sind oft veraltet. Eine Finanzierungsrunde oder Gründung taucht dort oft erst Monate später auf. Für Seed-Investoren ist das zu spät.
  2. Fehlende Spezialisierung: Allgemeine Plattformen liefern standardisierte Informationen. Sie erkennen oft nicht die feinen Nuancen zwischen einem genehmigungsfreien Software-Tool und einem regulierten FinTech.

Die Lösung: First-Party & Echtzeit-Daten (Researchly Ansatz)

Mit Researchly adressieren wir diese Limitationen gezielt. Wir warten nicht auf Pressemitteilungen.

  • Echtzeit-Zugriff: Wir greifen direkt auf Firmenbücher zu.
  • Partnerschaften: Durch unsere Kooperation mit startupdetector identifizieren wir Startups in dem Moment, in dem sie im Handelsregister erscheinen.

So bleibt das Screening nicht nur aktuell, sondern basiert auf den "First Principles" der Daten: den offiziellen Registrierungen.


4. Die nächste Evolutionsstufe: Multi-Agenten-Systeme und Kontextgraphen

Wir bewegen uns weg von einfachen Chatbots ("Single Prompts") hin zu integrierten Systemen. In der Zukunft des VCs – und teilweise schon heute – arbeiten wir mit Multi-Agenten-Systemen.

Was sind KI-Agenten im VC?

Anstatt einen Chatbot immer wieder neu zu instruieren, orchestrieren wir spezialisierte KI-Agenten, die autonom Aufgaben lösen:

  • Der Scout: Überwacht GitHub nach neuen Repositories in Trend-Bereichen.
  • Der Analyst: Reichert gefundene Firmen mit Daten (LinkedIn, Website) an.
  • Der Kritiker: Sucht gezielt nach Schwachstellen im Geschäftsmodell.
  • Der Writer: Fasst die Ergebnisse in einem Investment-Memo zusammen.

Dies ist der Kern von Agentic AI.

Der Kontextgraph: Das Gedächtnis des Fonds

Damit Agenten funktionieren, brauchen sie Kontext. Ein zentrales Konzept ist hierbei der Kontextgraph. Hierbei werden verschiedene Informationsquellen (Patente, News, CRM-Daten, Portfolio-Performance) in einer dynamischen, vernetzten Struktur zusammengeführt.

Investoren können ihre eigenen Strategie-Frameworks in diesen Graphen integrieren. Das bedeutet:

  • Keine "Black Box"-Scores von externen Anbietern.
  • Sie bestimmen die Kriterien, nach denen Deals bewertet werden.
  • Die KI versteht Ihre spezifische Investment-These ("Wir suchen B2B SaaS in DACH mit PLG-Ansatz") durch Context Engineering.

5. Implementierung: Die brutale Wahrheit über "Build vs. Buy"

Viele VCs machen den Fehler, das Rad neu erfinden zu wollen. Sie stellen Engineering-Teams ein, um Web-Scraper zu bauen. Die brutale Wahrheit nach Jahren der "Tech for VC"-Entwicklung ist: 95 % dieser Probleme sind bereits gelöst.

Eigene Scraper zu warten ist teuer und ablenkend. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer smarten "Buy and Integrate" Strategie:

  • Kaufen Sie Zugang zu hochwertigen Rohdaten (wie Handelsregister-Daten via Researchly).
  • Nutzen Sie bestehende Plattformen für das Sourcing.
  • Verwenden Sie Ihre interne Entwickler-Kapazität (oder No-Code-Tools), um diese Daten mit Ihrer proprietären Strategie zu verknüpfen.

Kultureller Wandel

Die größte Hürde ist oft nicht die Technik, sondern die Kultur. VCs müssen lernen, KI nicht als Bedrohung, sondern als Exoskelett zu sehen.

  • Start Simple: Beginnen Sie nicht mit dem Versuch, den gesamten Fonds zu automatisieren ("Quant VC").
  • Quick Wins: Automatisieren Sie nervige Aufgaben (z.B. Inbound-Screening oder Meeting-Notizen), um das Team zu überzeugen.

6. Ein essentielles Skill: Das "Prompt Engineering"

Egal ob Sie fertige Tools nutzen oder eigene Agenten bauen: Die Qualität des Outputs hängt von Ihrer Fähigkeit ab, mit der KI zu kommunizieren. Viele Investoren scheitern an generischen Prompts wie "Finde mir gute Startups".

Professionelle Investoren nutzen Frameworks wie:

  • RICCE (Role, Instruction, Context, Constraints, Examples) für strukturierte Analysen.
  • COTAR (Context, Objective, Task, Action, Result) für komplexes Problemlösen.

Um dieses Thema zu vertiefen, haben wir einen dedizierten, ausführlichen Guide erstellt, der Ihnen zeigt, wie Sie ChatGPT & Co. für Analysen, Memos und Sourcing professionell einsetzen:

👉 Jetzt lesen: Der ultimative Prompting Guide für Investoren und Operators


7. Predictive Analytics: Blick in die Zukunft

Ein mächtiger Anwendungsfall, der durch saubere Daten und KI möglich wird, ist die Prognose. Fortgeschrittene Modelle können Muster erkennen, die auf eine bevorstehende Finanzierungsrunde hindeuten:

  • Anstieg von Patentanmeldungen in Schlüsseltechnologien.
  • Verstärktes Recruiting von Senior-Sales-Personal.
  • Auffällige PR-Aktivitäten oder Website-Traffic-Spikes.

Wichtig: KI liefert hierbei keine garantierte Vorhersage, sondern Wahrscheinlichkeitsmuster. Sie generiert Hypothesen ("Startup X könnte bald raisen"), die das Investment-Team dann validieren kann. Dies ersetzt nicht das Urteilsvermögen, sondern fokussiert die Aufmerksamkeit auf die richtigen Targets.

Fazit: Von der Aggregation zur Generierung neuer Insights

Wir befinden uns im Übergang vom Zeitalter der "Big Data" (Sammeln von Daten) zum Zeitalter der "Generative Insights" (Erzeugen von Wissen).

Der größte Wertsprung durch KI liegt in der "First-Level-Analyse". Statt nur Newsartikel zu einem Trend wie "Fintech" zu aggregieren, ist eine moderne KI-Lösung wie Researchly in der Lage, eigenständig sämtliche Fintech-Registrierungen zu identifizieren, deren Aktivitäten auszuwerten und daraus neue, exklusive Erkenntnisse abzuleiten, die in keinem Bericht stehen.

Für VCs bedeutet das: Wer jetzt in die richtige Infrastruktur – Echtzeitdaten, Kontextgraphen und Agenten – investiert, sichert sich den Zugang zum "Globalen Maximum" der Rendite.

Möchten Sie Ihren Deal Flow automatisieren? 👉 [Starten Sie jetzt mit Researchly und greifen Sie auf Echtzeit-Daten zu] (https://www.researchly.at/kontakt)

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FAQ

Frequently asked questions

Über den Autor

Leopold Bosankic

Leopold Bosankic ist CEO und Co-Founder von Researchly mit jahrelanger Erfahrung im KI-Bereich und Data Science.

Kontaktieren Sie Leopold Bosankic gerne, falls Sie Fragen haben: